Eine Reise durch die Welt der Suppen

Sie ist völkerverbindend, kulturübergreifend, wird auf der ganzen Welt geschätzt – die Suppe. So unterschiedlich der Geschmack, so groß die Vielfalt in der Zubereitung.

Heiß oder kalt?
Heiß offeriert der Franzose seine Zwiebelsuppe, eiskalt seine berühmte Vichyssoise und sogar mit Eiswürfeln im Teller der Spanier die würzige Gazpacho. Der russische Borschtsch, aus Rindfleisch und einer ganzen Ente gekocht, kommt mit 18 Zutaten heiß auf den Tisch. Italiens Gemüsesuppe, die Minestrone, bringt es sogar noch auf eine Zutat mehr.

Ziemlich exotisch
Zerdrückte süße Kekse lieben die Amerikaner zur Muschelsuppe „Clam Chowder“, und wenn man der Geschichte glauben darf, erfand Honoré de Balzac, Autor der „Tolldreisten Geschichten“, eine Suppe aus Knollenselleriemus und Gerstenschleim.

Eine Süppchen aus saurer Sahne, Eigelb, Butter und Mehl, mit heißem Bier aufgegossen und dazu Käsewürfel – so isst man in Polen Suppe. Und aus Afrika kommt eine Brühe mit Reis, Würfeln von Artischockenböden und kleinen Bällchen aus mit Currypulver gewürztem Brandteig.

Gaius Julius Cäsar liebte ein Süppchen aus passiertem Haselhuhn mit Tafelpilzen und Trüffeln. Das war auch für Russlands Zar Peter den Großen genau die richtige Suppe. Allerdings mit Wodka zur Verfeinerung.

Mit Fleisch und Gemüse
Auf passierte gelbe Erbsen mit Tomatenmus und Wurzelstreifen schwören die Mongolen in ihrer Suppe. Etwas komplizierter, nämlich gleich auf vier Fleischsorten – Kalb, Rind, Pökelfleisch und Gänseklein – basiert Mexikos Nationalsuppe. Dereinst ein Armeleute-Essen, hat die auf Hammelbrühe gekochte schottische Graupensuppe deutsche Gourmet-Tempel erobert. Etwas aufwendiger mögen es die Türken. Ihre Brühe aus fettem Hammelfleisch verfeinern sie mit einer Sauté aus Ei, Wasser und Mehl verrührtem Zitronensaft.
Gehackte, gebratene Tomaten und Mus von schwarzen Bohnen gehören in die brasilianische Suppe. Mit Streifen aus gebackenem Pfannkuchen servieren unsere tschechische Nachbarn ihre Hühnerbrühe und der chinesischen Hühnersuppe gibt frisches, junges Bambusrohr den letzten Pfiff.

Bunte Vielfalt im Suppentopf
Es gibt fast nichts, was nicht in eine Suppe passt. In Husum wird aus Fliederbeersuppe mit Äpfeln und Kluten, die berühmte Fliederbeersuppe zubereitet. In England gart Rhabarber zusammen mit Zwiebeln zu einer Rhubarb Soup mit gerösteten Brotwürfeln. Im Elsass gibt es Hühnerbrühe mit Sauerkraut und Mundtäschchen, die mit getrüffelter Gänseleber gefüllt sind. Und fast zu jeder Suppe passt ein Kraut, ob nun Liebstöckel, Basilikum, Salbei, Rosmarin, Estragon, Kerbel oder Petersilie.