Suppen-Vielfalt

Eine gute Suppe ist immer noch „in“. Dennoch, das zeigt eine Untersuchung des „Deutschen Suppen-Instituts“, läuft das Süppchen Gefahr, seine Bedeutung für die tägliche Ernährung zu verlieren.

Nicht viel mehr als zehn verschiedene Suppen stehen auf dem Programm des häuslichen Speisenplans. Hausfrau wie Hausmann haben es verlernt, eine gute Suppe herzustellen, und auch die Profi – Köche entwickeln keine überschäumende Phantasie, wenn es um die Suppe geht.

Dabei gibt es kein Nahrungsmittel, das vielfältiger ist als die Suppe. Gut gekocht ist sie nicht nur ein kulinarischer Genuss, mit ihren wertvollen lnhaltsstoffen wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen ist sie ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. In früherer Zeit galt sie sogar als erfolgreiches Heilmittel gegen eine Reihe von „Wehwehchen“ (z.B. Hühnerbrühe als Mittel gegen Erkältungskrankheiten).

1430 Suppen im Suppenlexikon
Das „Deutsche Suppen-Institut“ hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, der Suppe den Platz auf unserem Speisenplan zurückzugeben, der ihr gebührt. Das heißt: Das traditionelle Lebensmittel soll wieder stärker ins Bewusstsein der Verbraucher gerückt werden. Die Vorteile des Suppenverzehrs sollen deutlich gemacht und die Verbraucherkreise über neue und interessante Rezepte informiert werden. Für die Suppe gewinnen möchte das Institut vor allem Jugendliche und junge Erwachsene.

Welche Vielfalt sich der häuslichen Küche beim Lebensmittel Suppe bietet, zeigt allein ein Blick ins internationale Küchen – Lexikon. Es verzeichnet 1430 Suppen – Variationen aus allen Regionen der Welt.

Nur am Rande aufgeführt sind dabei Escoffiers mit Butter oder Ei und Sahne legierte Samtsuppen, die bereits Brillat Savarin bekannten Pürreesuppen der „nouvelle cuisine“ und die Suppen der chinesischen Provinzen. Mit noch einmal rund 1000 Rezepten schlägt China den Rest der Welt.

Schnell soll es gehen
Bei den zweifellos veränderten Verzehrsgewohnheiten wäre der deutsche Verbraucher mit einem solchen Programm natürlich überfordert. Seine Lust am Kochen hat allgemein spürbar nachgelassen. Diesem Trend kommt die Industrie mit hochwertigen Convenience-Produkten entgegen. Sie machen es leicht, ein Süppchen mit wenig Aufwand auf den Tisch zu bringen und sie dennoch mit Phantasie um die eigene Geschmacksnote zu bereichern. Rund die Hälfte aller Suppen wird heute fertig gekauft.

„Schnell muss es gehen“ antworteten 47 Prozent der Befragten laut einer Nielsen-Umfrage, bei der es um die Herstellung der Speisenfolge ging. Nun, diesem Wunsch, das lässt sich beweisen, kommen auch viele individuelle Suppen-Rezepte entgegen.